Was macht den Beruf des Mechatroniker aus?

Als Mechatronike werden die Berufe des Industriemechanikers und des Elektronikers zusammengefasst. Dadurch wird der Aufgabenbereich deutlich größer, aber auch interessanter. Man entwickelt nicht nur einen Sinn für mechanisches oder elektrisches, sondern für alle Komponenten der Anlage.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Um 7:00 Uhr treffen wir uns mit einem der Werkstattleiter, um Wartungsaufträge und weitere Aufgaben für den Tag zu besprechen. Dies hängt davon ab, ob ich der Schlosserei oder Elektroabteilung zugewiesen bin. Im Laufe des Tages arbeite ich dann zum Teil fest geplante Aufgaben ab, darunter Wartungen und Instandhaltungen. Teilweise werde ich aber auch kurzfristig zu den Anlagen gerufen, um Störungen zu beheben. Dort wird dann, häufig bei elektronischen Problemen, eine Fehlersuche gestartet. Bei mechanischen Störungen ist der Defekt meist schneller zu erkennen.

Welche Aufgaben machst Du häufig? Welche Aufgaben hast Du bisher kennengelernt?

Am meisten führe ich Wartungen und Instandhaltungen an festgelegten Wartungstagen durch. Zudem werde ich gelegentlich zu Störungen an den Anlagen gerufen. Seltener gibt es auch mal Großbaustellen, welche dann vor dem Tagesgeschäft Vorrang haben. Zwischendurch baue ich dann auch mal kleinere Dinge zusammen oder stelle Bauteile, wie zum Beispiel Halterungen für Sensoren her. Meine Aufgaben sind somit sehr abwechslungsreich.

Wo ist Dein Hauptarbeitsplatz?

Meistens verbringe ich meine Zeit in der Produktion. Dort arbeite ich dann an den unterschiedlichsten Anlagen. Ansonsten bin ich häufiger in der Schlosserei, um mir Materialien und Werkzeuge zu holen, in der Metallverarbeitung, um etwas herzustellen oder in der Elektrowerkstatt, um mir kleinere Ersatzteile zu besorgen. Für weitere Ersatzteile, egal ob elektronisch oder mechanisch, muss ich in das Lager gehen. Gelegentlich muss ich aber auch an den Computer um z. B. Wartungen zu quittieren oder um Einträge der Störungen zu erstellen.

Welche Bereiche lernst Du sonst noch im Rahmen der Ausbildung kennen?

Unter anderem lerne ich den Umgang mit dem Schweißgerät, der Fräse, der Drehbank, der Standbohrmaschine und der Flex. In der Zeit in der ich in der Produktion bin, komme ich auch immer wieder mit den Maschinenbedienern in Kontakt, wodurch ich die grobe Bedienung der Maschinen erlerne.

Was macht Dir bei der Arbeit am meisten Spaß? Was gefällt Dir am besten?

Mir gefällt es am meisten, wenn ich im Nachhinein sehe was ich geschafft habe. Vor allem bei Fertigungen oder bei Störungen bin ich stolz darauf, dass die Anlage wieder betriebsbereit ist.          

Was hättest Du vorher nicht erwartet? Was hat Dich bei der Ausbildung überrascht?

Mich hat tatsächlich nur überrascht, dass einige Aufgaben doch vielfältiger sind als man denkt. Ansonsten hat die Ausbildung alle meine Erwartungen erfüllt.

Zu welcher Berufsschule gehst Du? Wie sieht Dein Alltag in der Berufsschule aus?

Ich gehe zum technischem Berufskolleg in Ibbenbüren. Dort startet die Schule um 7:40 Uhr an bestimmten Tagen in der Woche, welche abhängig von dem Lehrjahr sind. Meistens habe ich dann einen kurzen Tag und einen langen Tag. Ab dem dritten Lehrjahr hat man dann nur noch einen Tag in der Woche Schule. Der Unterricht gestaltet sich durch verschiedene Lehrkräfte immer etwas anders.

Welche Fächer hast Du in der Berufsschule?

Zu meinen Fächern im ersten Lehrjahr zählten Informatik, Metalltechnik, Elektrotechnik, mechatronische Prozesse und Nebenfächer wie Sport, Religion, BWL, Deutsch und Politik. Im zweiten Lehrjahr werden einige Fächer ausgetauscht und es gibt zusätzlich Englisch.

Wie wirst Du bei TWE in der Ausbildung betreut?

Einen Großteil der Betreuung übernehmen die Gesellen. Am Anfang begleitet man diese sehr viel und bekommt alles genau erklärt. Mit der Zeit, wenn man dann etwas selbstständiger arbeiten kann, geht man immer öfter alleine oder mit einem weiteren Azubi an die Anlagen. Bei Fragen stehen mir aber weiterhin die Gesellen oder auch der Meister zur Verfügung. Zudem kontrolliert unser Ausbilder mein Berichtsheft einmal im Monat.

Welche Tipps hast Du für Bewerber, die sich für diesen Ausbildungsberuf bewerben?

Ich denke jemand der Spaß an Technik hat und es mag sich mit komplexen Systemen auseinanderzusetzen ist für den Beruf richtig. Es ist wichtig, dass man immer offen und interessiert ist. Zudem sollte man ein gutes mathematisches Verständnis mitbringen und immer versuchen mitzudenken. So macht das arbeiten mehr Spaß und wird nicht langweilig. Falls man sich nicht sicher ist, ob der Beruf zu einem passt, ist ein Praktikum immer eine sehr gute Idee.

Hast Du schon Pläne nach der Ausbildung?

Auf jeden Fall. Nach meiner Ausbildung möchte ich so schnell es geht mit einem Lehrgang zum Techniker oder zum Meister anfangen.

Inwiefern hast Du Dich im Rahmen der Ausbildung persönlich weiterentwickelt?

Ich bin deutlich selbstbewusster und somit auch selbstsicherer geworden. Aufgaben bewältige ich deshalb immer besser. Zudem wird mein technisches Verständnis immer größer.

Wenn Du Dich mal zurückerinnerst, wie waren Deine ersten Tagen bei TWE?

Die ersten Tage waren fast schon anstrengend. Es gab viel zu sehen und viele Grundlagen zu erlernen. Ich hatte zum Glück den Vorteil vor meiner Ausbildung ein Praktikum bei TWE absolviert zu haben, wodurch ich das Kollegium und die Produktion schon einigermaßen kannte. Aber alles in allem war es sehr spannend.